Warum kannst du dich an manche Dinge erinnern und an manche nicht? Manchmal vergeht der Tag schnell, manchmal langsam. Womit hängt das zusammen?
Was schafft Erinnerungen?
Achtsamkeit. Du erinnerst dich immer dann an ein Ereignis, wenn du in diesem Moment achtsam warst. Wenn du im Hier und Jetzt verweiltest und dich auf das konzentriertest, was du gerade getan hast. Genau dann, schaffst du einen Moment, den du später zu deinen Erinnerungen hinzufügst.
Dieses Gefühl kennt jeder: Du sitzt am Strand, beobachtest die Wellen, betrachtest das Blau, welches vom Meer hin zum Horizont reicht und dann durch eine dunkelblaue, fast schwarze Linie unterbrochen wird und in ein ganz anderes Blau übergeht. Du betrachtest einfach nur – ganz präsent. Deine Gedanken sind still, du spürst den Wind an deinen Ohren und die Meeresbrise auf deiner Haut.
An solche Momente erinnern wir uns alle. Nicht jedoch an die stressige, gehetzte Woche, in der wir von einem Termin zum anderen gerannt sind und noch schnell dies, noch schnell das erledigt haben. Wie im Flug verging der Tag, ohne das ich einen Moment durchschnaufen konnte, weil ich mit den Gedanken bereits im nächsten Termin saß. Kann ich mich Wochen später noch erinnern, was besprochen wurde? Nein, aber Gott sei Dank, hatte ich das Protokoll geschrieben. Ja, in solchen, nicht präsenten Zeiten schaffen wir keine Erinnerungen.
Und was habe ich eigentlich heute Morgen zum Frühstück gegessen? Erinnerst du dich noch? Fällt dir diese Erinnerung schwer oder leicht? Hast du vielleicht noch etwas anderes neben dem Essen gemacht?
Die meisten von uns, ziehen das Handy raus, checken die neuesten News und Essen nur nebenbei. Natürlich können wir uns dann später weder daran erinnern, was wir gelesen noch daran, was wir gegessen haben.
Bist du im Hier und Jetzt?
Versuche einmal, dein Essen ganz bewusst – ohne Ablenkung, zu dir zu nehmen. Schmeckst du die einzelnen Zutaten? Welche Gewürze nimmst du wahr? Welchen Geruch identifizierst du? Was spürst du in deinem Magen?
Ich verspreche dir, an diese Mahlzeit erinnerst du dich garantiert.
Einfach nur, weil du präsent warst.
Wir leben unser Leben fast nur nebenbei. Denken immer an das nächste Ereignis. Zählen die Stunden bis zum Feierabend. Sind mit unseren Gedanken schon im Wochenende oder schon in der nächsten Woche. Planen und denken alles durch, um dann in diesen geplanten Momenten trotzdem schon das nächste zu planen.
Wohin führt das?
Dazu, dass wir Erinnerungen nur am Wochenende und im Urlaub schaffen. Aber es gibt nur 52 Wochenenden und vermutlich nur 2 Urlaube im Jahr.
Willst du in deinem Leben nicht mehr Erinnerungen haben?
Dich an jeden einzelnen Tag erinnern? 365 neue Erinnerungen im Jahr? Vielleicht wäre es übertrieben, aber was hast du zu verlieren?
Fange an, bewusst zu leben. Bewusst zu arbeiten und dich deiner Tätigkeit voll und ganz hinzugeben, ohne an die nächste Aufgabe zu denken. Glaube mir, die kommt auch von alleine! Mache das, was du machst und nur das.
„Erinnerungen werden nach dem Grad ihres bewussten Erlebens abgespeichert. Achtsamkeit bedeutet Erinnerungen schaffen.“
Unbewusstes Abspulen von Verhalten – keine neuen Erinnerungen
Um so mehr du unterbewusst und damit unbewusst abspulst, um so weniger Erinnerungen hast du. Die tägliche Fahrt zur Arbeit. Kannst du dich noch daran erinnern?
Doch es gibt noch viel mehr, als nur unser eigener Autopilot beim Fahren. Wir spulen Verhalten, Gefühle und Gedanken automatisch ab. Es braucht nur ein Impuls und wir sind nicht mehr im Hier, sondern auf Autopilot.
Beispiel: Dein Gegenüber erzählt dir, dass er sich nicht impfen lassen will und sofort spulst du deine eigenen Interpretationen ab. Du erzählst dasselbe, was du auch jedem anderen erzählst und dieselben, erneut erzählten Gedanken werden verfestigt. Wirst du dich an dieses Gespräch später erinnern? Wohl kaum. Den du kennst deine Ansicht ja bereits.
Was passiert, wenn du neugierig, bewusst und achtsam, dein Gegenüber ausreden lässt? Was passiert, wenn du einfach im hier und jetzt bist und dein Gegenüber betrachtest? Was sind seine Gedanken dahinter? Warum handelt er anders, als du? Frage nach und sei neugierig auf dein Gegenüber.
So bist du bewusst und lässt kein unbewusstes Muster ablaufen und damit wirst du dich an ein inspirierendes Gespräch erinnern. 😉
Ich hoffe, ich konnte euch wieder inspirieren. Schreibt mir, wenn ihr Fragen habt.
Eure Jessi.