„Das triggert mich voll!“, ein Satz, den ich in letzter Zeit in vielen verschiedenen Kontextzusammenhängen gehört habe. Ob in YouTube Videos, in Podcasts oder im TV, überall spricht man von Triggerwarnung. Doch, was bedeutet das wirklich? Und woher kommt der Begriff eigentlich? Und vor allem, wie schaffe ich es, diese Trigger aufzulösen?
Was sind Trigger?
Trigger bedeutet ein auslösender Reiz oder Impuls, welcher in uns ein unbewusster Vorgang auslöst. Das wird häufig im Zusammenhang mit erlebten Traumatas benutzt. Akute Sinneseindrücke können alte Erfahrungen (alte Reaktionen) und vor allem die damaligen Gefühle blitzartig hervorrufen.
Trigger lösen sofort unverarbeitete Emotionen aus.
Insgesamt können uns Orte, Wörter, Bilder, Lieder, Gerüche, Töne, ja fast alles, triggern. Zu diesen Reizen abgespeicherten Mustern in unserem Gehirn, wecken alte Emotionen und beeinflussen dadurch das Verhalten und die Bewertung einer neuen Situation.
Jeder Trigger hält uns davon ab, in unsere Selbstliebe zu kommen, denn sie hindern uns daran, in unsere Kraft zu kommen. Trigger entstanden aus kleineren oder größeren Traumata, die uns geprägt haben (meist aus der Kindheit). Sie halten uns davon ab, in solchen Situationen unser volles Potenzial zu leben und dadurch unseren Selbstwert zu stärken. (Wie Trigger entstehen, siehe weiter unten)
Trigger schwächen unseren Selbstwert
Was dich triggert, äußert sich in folgenden Beispielen:
- Du fühlst dich plötzlich einsam, sauer, übermäßig gekränkt, weil das Umfeld nicht wie gewünscht reagiert
- Du fühlst dich bevormundet, wenn dir jemand helfen will.
- Du fühlst dich schnell angegriffen, wenn dir jemand einen Ratschlag oder Kritik erteilt.
- Du fühlst dich ängstlich und einsam, wenn nahestehenden Personen keine Zeit haben.
- Du fühlst dich panisch oder verzweifelt, weil du denkst, dass du von anderen abhängig bist.
- Du bist von Kleinigkeiten extrem genervt
- Die Art wie deine Kollegen, deine Freunde oder Bekannte reden oder sind, lässt dich rasend vor Wut werden.
- Du schimpfst und meckerst vor dich hin, wenn du ein Krümel siehst oder wenn nur eine Sache rumsteht.
- Du denkst nicht mehr rational, sondern reagierst verärgert, wütend, aggressiv, ängstlich.
- Du reagierst unerwartet heftig.
- Weitere Reaktionen können sein: Schwindel, Panikataken, Angst, Wut, Ohnmacht, Herzrasen, Schweißausbrüche, Übelkeit, Zittern, Schwächeanfälle, Schmerzen.
Die Folge sind immer Stress, Anspannung, Ärger und Leid.
Wie merke ich, ob es eine Triggersituation ist?
Ganz einfach, an der Verhältnismäßigkeit. Dafür holst du dir am besten Meinungen anderer Menschen ein, denen du die Situation möglichst neutral schilderst. Würden andere Personen, mit anderen Mustern und Gefühle, in der Situation auch so reagieren? Stelle dir die Fragen: War mein Verhalten im Verhältnis zur Auslösesituation angemessen oder übertrieben? Kenne ich die Gefühle vielleicht sogar von früher? Erinnern sie mich an etwas in der Kindheit?
Dafür ist das Bewusstsein notwendig, sich selbst bewusst wahrzunehmen. Sich selbst zu hinterfragen und zu reflektieren ist unabdingbar.
Werde dir den Situationen bewusst, die vielleicht auch immer wieder vorkommen. Was stört dich besonders? Was regt dich besonders auf?
Was tun, wenn du dich getriggert fühlst?
In einer akuten Situation reagiert dein Gehirn sehr schnell. Du hast keinen Einfluss darauf, die Reaktion zu verhindern oder gelassener zu reagieren. Du spürst aber die Auswirkungen und die gewohnten Attacken (evtl. Herzrasen, Panik, Wut, Ärger siehe oben) und hierin liegt auch erst einmal der Schlüssel:
- 1. Beobachte deinen Körper. Kommentiere, was in dir vorgeht.
- 2. Versuche, nur zu beobachten und deine Gedanken ruhen zu lassen. Es ist wichtig, dass deine Gedanken sich nicht in den Trigger reinsteigern und ständig darum kreisen.
- 3. Atme und konzentriere dich nur auf deinen Körper. Das beruhigt bereits dein Nervensystem.
- 4. Mache das mindestens 90 Sekunden lang.
- 5. Falls du die EFT Klopftechnik kennst, wende diese gerne an. (Für Hilfe oder Anleitung vereinbare gerne dein kostenloses Erstgespräch)
Wie entstehen solche Trigger?
Trigger stammen aus Erfahrungen, die uns zum damaligen Zeitpunkt überfordert haben. Zum damaligen Zeitpunkt hatten wir nicht genügend Ressourcen (Fähigkeiten), um angemessener zu reagieren.
Die Trigger erinnern uns demnach an nicht verarbeitete Erlebnisse und Gefühle. Ein damaliges Erlebnis hat unser Gehirn in den Stressmodus (flight, fight or freeze) versetzt. Wir wussten uns nicht anders zu helfen.
Beispiel: Als du das erste Mal eine Spinne gesehen hast, bist du so sehr erschrocken, dass du förmlich erstarrt bist. Diese Reaktion hat dein Gehirn abgespeichert. (Damals hat diese Reaktion unser Überleben erfolgreich gesichert).
Aus diesem Grund wendet unser Gehirn für ähnliche Situationen nun immer die gleiche Strategien und Verhaltensweisen an, ohne erneut zu prüfen, ob es an dieser Stelle wirklich hilfreich ist.
Das Reaktionsmuster wird also zukünftig für ähnliche Reize (Trigger) angewandt, ohne zu prüfen, ob wir nun eine andere Reaktion angemessener wäre.
Diese Reaktion erfolgt so schnell (im sogenannten impliziten Gedächtnis), meistens ohne das wir uns an die Urpsrungssituation erinnern und ohne, dass wir jetzt eine bewusste Kontrolle über unser Verhalten haben.
Auf das implizite Gehirn haben wir bewusst erst Mal keinen Einfluss darauf. Durch die Trigger wird diese Sperre aufgehoben und wir erhalten plötzlich Zugang zu den unverarbeiteten Gefühlen und Emotionen. (Wie ich dir helfen kann, solche Situationen richtig zu verarbeiten)
Trigger sind demnach unverarbeitete Traumaanteile, die uns im täglichen Leben immer noch beeinflussen und beeinträchtigen.
Wie löse ich Trigger?
Die gute Nachricht ist:
Alle Trigger und unliebsamen Verhaltensweisen können gelöst und neugeordnet werden.
Da alle Trigger uns darauf hinweisen, dass etwas in uns noch nicht richtig verarbeitet wurde, können wir heute nachträglich die Situation heilen. Heute haben wir viel mehr Ressourcen als zum damaligen Zeitpunkt. Zum Beispiel wissen wir heute, dass uns die Spinne aus o.g. Beispiel nichts tut und wir auch ruhig und gelassen reagieren dürfen.
Es ist also wichtig, die Triggeranteile aus dem impliziten Gedächtnis in das explizite, bewusste Gedächtnis zu transferieren, sodass wir zukünftig bewusst und rational auf die Triggerauslöser reagieren können.
Eine sehr wirkungsvolle dazu Methode ist der EMDR Prozess (und das ohne lange und intensive Gespräche).
Dazu musst du nicht wissen, welche damalige Erfahrung dich so geprägt und zum Trigger geführt hat. Ein erneutes Durchleben in Form von Gesprächen könnte eine Retraumatisierung und dadurch die Verschlimmerung des Triggers zu Folge haben.
EMDR arbeitet auch mit aktuellen Situationen. Wenn du mehr darüber erfahren willst, lese hier mehr über die Methode.
Ich freue mich sehr, dir helfen zu können.
Hinterlasse mir gerne ein paar Kommentare, wenn dir der Artikel gefallen hat.
In Liebe, deine Jessi.
PS: Aus den Erfahrungen meiner eigenen, unbewussten Trigger und Reaktionen gerade meinem Partner gegenüber entstand mein erster Roman. Es geht um eine spannende Geschichte auf der Suche nach der wahren Liebe. Mein Buch wird im Sommer 2023 veröffentlicht. 🙂
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