Warum sich deine Prophezeiung erfüllt

Die selbsterfüllende Prophezeiung – Definition

Eine selbsterfüllende Prophezeiung ist ein Ereignis, das du dir bereits in Gedanken ausgemalt hast, bevor es in der Realität tatsächlich eintritt. Eine Vorhersagung, die sich erfüllt.

Das Wort „selbsterfüllend“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass du durch diesen gedachten Gedanken, den Eintritt des Ereignisses hervorgerufen hast.

Beispiel: Du denkst, dass dich niemand auf der Party ansprechen wird. Deine Laune ist dadurch gedämpft und du machst einen geknickten Eindruck. Am Ende des Tages war es tatsächlich so, niemand hat dich angesprochen.

Dabei stellt sich die Frage, ob es auch so gekommen wäre, wenn du diesen Gedanken zuvor nicht gedacht hättest.

Die selbsterfüllende Prophezeiung hat unmittelbaren Einfluss auf unsere selektive Wahrnehmung. Wir nehmen dann nur noch das wahr, von dem wir ausgehen es wird passieren bzw. das was in unmittelbarem Zusammenhang dazu steht. Beispiel: wir sehen die Menschen auf der Party stehen in Grüppchen beisammen und das führt dazu, dass wir uns ausgeschlossen fühlen.

Die Suche nach Beweisen

Die selbsterfüllende Prophezeiung bedeutet auch, dass wir unseren eigenen Überzeugungen einen Beweis liefern (wollen). Meist geschieht dies unbewusst, durch die passende Filterung der Realität. Erhalten wir einen passenden Beweis wird unsere Überzeugung gestärkt. In der nächsten Situation gehen wir also wieder davon aus, dass wir nicht angesprochen werden, da es sich beim letzten Mal bestätigt hatte. Wir gehen davon aus unsere Gedanken haben die Wahrheit gesprochen. Trügerisch!

Unsere Wahrnehmungen sind vollkommen subjektiv, aus diesem Grund können wir nie sicher sein, ob unsere Meinung der Wahrheit entspricht. Finden wir aber ausreichend Beweise dafür, gehen wir irgendwann automatisch davon aus..

Das kann zu einer selbstsabotierenden „Wahrheit“ führen.

Beispiel: wir nehmen die Leute bereits verschlossen war. Wären unsere Gedanken offen, hätten wir vielleicht auch Menschen mit einer einladenden Geste wahrgenommen. Diese entgehen uns allerdings.

Wie wir uns die Prognose erfüllen

Nehmen wir beispielsweise an, wir seien schüchtern. Werden wir dementsprechend handeln und unsere Haltung wird sich verändern. Alles was wir in unserem Leben bisher zum Thema „schüchtern sein“ aufgenommen haben, wird hervorgerufen. Seien es Verhaltensmuster, die wir bei anderen festgestellt haben oder gesprochene Wörter und Taten, die wir selbst erfahren haben und damit verbinden. Egal auf welche Weise, alles Gelernte ist im Unterbewusstsein gespeichert und wird dann zum Einsatz gebracht.

Eine Studie belegte, dass Menschen, die in einem Text häufiger die Wörter „grau“, „vergesslich“ und „alt“ gelesen haben, sich automatisch langsamer bewegten. Unser Unterbewusstsein verknüpft das Gelesene sofort mit dem Bekannten und abgespeicherten in uns und handelt dann dementsprechend.

Ablauf der selbsterfüllenden Prophezeiung

Der Ablauf am Beispiel „schüchtern sein“:

  1. Gedanke: Wir denken wir seien schüchtern
  2. Das Unterbewusstsein: Holt alles heraus was es dazu kennt – folgt also unseren Gedanken
  3. Haltung: Wir handeln demnach – Schultern sind unten, Kopf gesenkt, kein Blickkontakt, kein aufrechter Gang
  4. Wirkung: Andere Menschen nehmen uns so als schüchtern wahr
  5. Bestätigung: Das bestätigt uns, dass unser Gedanke richtig war.
  6. Ein endloser Kreislauf

⟹ umso öfters wir diesem Kreislauf folgen, umso tiefer verankern wir die Verhaltensstruktur als Wahrheit.

⟹ umso mehr identifizieren wir uns mit etwas, das wir im Grunde nicht sind, sondern uns selber dazu gemacht haben.

Wie es uns einschränkt

Die selbsterfüllende Prophezeiung besteht auf allen Ebenen des Lebens und ist ein sehr mächtiges Instrument. Sie schränkt uns in unserem Leben enorm ein – und das obwohl wir sie selber verursachen.

Wir können anfangen den Kreislauf für uns zu verwenden und bspw. denken: „Ich bin selbstbewusst und attraktiv“. Wichtig ist auch hier, wir müssen danach handeln und Beweise liefern. Solange bis es abgespeichert ist und in Fleisch und Blut übergeht.

Fake it, till you make it!

Ich möchte jetzt noch ein kleines Beispiel Thema Beziehungen geben.

Beispiels: Wir denken im Vorhinein, mein Partner wird mich nicht fragen, ob ich zu ihm ziehen will oder mein Freund wird heute Abend eh keine Zeit für mich haben.

Damit legen wir auch hier den Grundstein für das Ereignis. Alles was wir denken, löst eine Handlung aus!

Was könnten die o.g. Gedanken in uns für Handlungen auslösen?

  • Sie verhindern eine offene und ehrliche Kommunikation.
  • Sie hindern uns daran offen zu agieren und über unsere eigene Bedürfnisse zu sprechen.
  • Sie erzeugt automatisch schlechte Gefühle und Druck – dadurch sind wir nicht mehr fröhlich und glücklich und verursachen evtl. einen Streit
  • Sie erzeugen Unmut gegenüber dem Partner, da wir ihn bereits verurteilt haben. Unsere Gedanken können Realität und Vision nicht unterscheiden.
  • Sie erzeugen Vorwürfe, Anschuldigungen, Enge und Schuldgefühle.
  • Sie erzeugen Angst vor Ablehnung – diese schränkt uns wiederum ein.

Mit vielen kleinen Handlungen, die unmittelbar durch diesen Gedanken entstehen und von UNS SELBER vorgenommen werden, tritt schlussendlich das Gedachte tatsächlich ein.

Die selbsterfüllende Prophezeiung ist Macht und ereilt uns jeden Tag sowohl positiv als auch negativ.

Achtet bewusst darauf, welche Prophezeiungen ihr los schickt. 😉

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